Psychotherapie
Kognitive Verhaltenstherapie
Mit der Entwicklung der Kognitiven Verhaltenstherapie steht ein hoch effektives Therapieverfahren zur Verfügung,
das sich bei der Bewältigung psychischer Krisen und psychischen Störungen sehr bewährt hat und dessen Effektivität
auch wissenschaftlich für die Bewältigung und auch zur Prävention einer Vielzahl von Störungen belegt ist.Schematherapie
Schematherapie ist ein von Jeffrey Young entwickeltes Therapieverfahren, das Ansätze und Methoden aus verschiedenen Therapieschulen integriert.Achtsamkeitsbasierte Verfahren
Achtsamkeit, ein Begriff aus ursprünglich budhhistischer Meditationspraxis, hat in den letzten Jahren auch im Bereich
Psychotherapie Verbreitung und Anwendung gefunden. Gemeint ist eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit: absichtsvoll,
auf den gegenwärtigen Moment gerichtet und ohne Wertung.Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie bei Depressionen
Entwickelt wurde dieser Ansatz von den Psychologen Williams, Teasdale & Segal. Hier wird das achtwöchige Trainingsprogramm,
das von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde, um bewährte Elemente aus der kognitiven Therapie der Depression erweitert.
Typisch für depressive Erkrankungen sind immer wiederkehrende Grübelschleifen. Ein achtsamer Umgang bedeutet hier,
sich weder in die Grübelschleifen und wiederkehrenden belastenden Gedanken hineinzusteigern, noch diese wegzudrücken.Psychoonkologie
Obwohl sich durch den medizinischen Fortschritt das Wesen von Krebserkrankung gewandelt hat, stellt die Diagnose Krebs und
die notwendige medizinische Behandlung für die meisten Betroffenen einen großen Einschnitt dar, der mit der Aktivierung vieler
Ängste und Sorgen verbunden ist. Auch wenn für immer mehr Patienten Krebs sogar heilbar ist, stellt die Diagnose einer
Krebserkrankung in der Regel eine extreme Stresssituation dar.- Aufarbeitung des Schocks infolge der Diagnose Krebs
- Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung, Stärkung der vorhandenen Ressourcen
- Auseinandersetzung mit Ängsten und Hoffnungen, Aufbau von Angstbewältigungs- und Entspannungstechniken
- Unterstützung und Begleitung der medizinischen Therapie durch Entspannungs- und Imaginationstechniken
- Behandlung von Traumatisierungen durch die medizinische Behandlung mit traumatherapeutischen Techniken (EMDR)
- Begleitung bei der Wiedereingliederung in den Beruf, Aufbau neuer Fertigkeiten beim Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten
- Unterstützung beim Umgang mit Veränderung und Einschränkung
- Aufbau bisher nicht gut geübter Verhaltensweisen wie Erkennen und Äußern eigener Bedürfnisse
- Lernen sich besser abzugrenzen
- Klärung von Beziehungen, Aufarbeitung "offener biografischer Themen"
- Umgang mit (Ehe-)Partner, Familie, Freunden und Kollegen.
Psychotraumatologie
Das Erleben eines Traumas bedeutet für alle Menschen einen seelischen Schock, nach dem sich bei einem Teil keine Erholung
und ein Rückgang der Symptomatik, sondern eine manifeste psychische Störung, die posttraumatische Belastungsstörung, entwickelt.- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing ) ist eine hoch wirksame, traumabearbeitende Psychotherapiemethode. Nach einer wichtigen Phase von Stabilisierung und kognitiver Vorbereitung konzentriert sich der Patient während einer EMDR-Sitzung auf ein zuvor als belastend herausgearbeitetes Bild aus der Traumasituation, während rhythmische Augenbewegungen initiiert werden (Patient folgt den gleichmäßigen Hin- und Herbewegungen der Finger der Therapeutin). Die Verarbeitung des Traumas kann so unterstützt werden.
- PITT (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie) nach Luise Reddemann ist ein innovativer Ansatz zur Behandlung von Traumafolgestörungen und integriert Elemente aus Psychoanalyse (ego-state-therapy) mit solchen aus der kognitiven Verhaltenstherapie und imaginativen Verfahren sowie Prinzipien der Achtsamkeitsmeditation.
- Phase 1: Stabilisierungsphase Ich-Stärkung und Ressourcenmobilisierung, Arbeit mit stabilisierenden Imaginationen, Affekt- und Dissoziationskontrolle, Achtsamkeits- und Imaginationsübungen, Arbeit an verletzten inneren Anteilen
- Phase 2: Traumakonfrontation mittels Beobachter- und Bildschirmtechnik
- Phase 3: Integration Trauern und Neubeginn
Die Kognitive Verhaltenstherapie geht davon aus, dass sowohl Verhalten als auch Wahrnehmung und Denken und in der Folge Fühlen erlernt und in der Konsequenz auch wieder verlernbar sind. Dies wird auch von der neueren Hirnforschung belegt, die besagt, dass durch das Erlernen bestimmter Verhaltensweisen bestimmte neuronale Netzwerke gebildet werden und durch konstantes Üben neue neuronale Netze entstehen können.
Die Art und Weise wie wir die Welt erleben bestimmt, welche Gefühle wir entwickeln. Gesteuert wird unsere Art zu Fühlen, unser Erleben und unser Verhalten durch Motive, Überzeugungen, Denkmuster und individuelle Lebensregeln. Diese mentalen Prozesse laufen zum großen Teil unbewusst ab und werden zu vermeintlichen Anteilen der Persönlichkeit.
In der Therapie geht es darum, diese Motive, Überzeugungen, Denkmuster, Lebensregeln und Verhaltensweisen erkennbar und damit veränderbar zu machen. Dadurch erfolgt eine Zunahme des Vertrauens in die eigene Person und eine Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten.
Psychischen Erkrankungen entstehen auf der Grundlage von Störungen im Erleben und Verhalten. Neben der Klärung und dem Verstehen dieser Muster steht deshalb die Entwicklung von Zielen und der Erwerb neuer und somit die Erweiterung der Verhaltens- und Erlebensmöglichkeiten im Vordergrund der Therapie. Ziel ist, die dysfunktionalen Muster in Wahrnehmung, Erleben und Interaktion durch solche zu ersetzen, die besser zum gewünschten Ziel und zur Überwindung der daraus resultierenden Erkrankung führen.
Moderne Kognitive Verhaltenstherapie ist eine gedanken- und handlungsorientierte, lösungsorientierte Therapieform, die zur Heilung der psychischen Beschwerden je nach Erfordernis der konkreten Therapiesituation auch Techniken aus den Bereichen Lösungsorientierung, Schematherapie, systemischer Therapie und achsamkeitsbasiertem Vorgehen zur Anwendung bringt.
Neben Techniken und Haltungen aus der Kognitiven Verhaltenstherapie (wie z.B. transparentes Vorgehen, Ziel- und Lösungsorientierung) bezieht sich die Analyse der Entstehung übergreifender Muster und die Bedeutung früher Beziehungserfahrungen auf tiefenpsychologische Ansätze.
Mit emotionsaktivierenden Verfahren aus der humanistischen Psychologie sollen dysfunktionale Bewältigungsstrategien reduziert und verletzte innere Anteile geheilt werden.
Ursprünglich wurde Schematherapie für die erfolgreiche Behandlung von schweren und bis dato therapieresistenten Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Mittlerweile liegen auch gute Ergebnisse für die Behandlung von anderen Störungen wie z.B. Depressionen von Persönlichkeitsstilen wie z.B. narzisstischer oder selbstunsicherer Stil, sowie zur Behandlung von Problemen bei der Emotionsregulation vor.
Solche Persönlichkeitsstile, die nicht die volle Ausprägung einer Persönlichkeitsstörung haben, führen häufig dazu, dass bestimmte Störungen auf Symptomebene, wie z.B. Ängste oder Depressionen, hartnäckig bestehen bleiben, weil die tiefe neuronale Verankerung und die Funktionalität und Ursache der Störung nicht betrachtet wurde. Immer wiederkehrende und situativ nicht zielführende Verhaltensmuster und die zugrundeliegenden Gefühlszustände werden in der Schematherapie benannt und der (biografische) Sinn dieser Muster wird in einem gemeinsam entwickelten Erklärungsmodell beschrieben.
Zur Veränderung dieser automatischen und tief in die neuronalen Strukturen eingebrannten Reaktionsmuster kommen verschiedene Methoden, wie z.B. Stuhldialoge, Imaginationen bzw. imaginatives Überschreiben zum Einsatz.
Ziel dabei ist immer die Stärkung des sog. „gesunden Erwachsenenanteils“, die Rückgewinnung von Handlungsfreiheit und Autonomie, sowie die Stärkung des freundlichen und liebevollen Umgangs mit sich selbst.
Achtsamkeitsbasierte Verfahren, wie sie z.B. von Jon Kabat-Zinn schon vor nunmehr 30 Jahren in Amerika für den Bereich des Umgangs mit Stress entwickelt wurden (engl. MBSR: mindfulness-based stress reduction), konnten mittlerweile in verschiedene Bereiche der Psychotherapie (z.B. Depression) integriert und für spezifische Problembereiche modifiziert werden.
Zentrale Übungen aus diesem Verfahren wurden dafür mit bewährten psychotherapeutischen Techniken, vor allem aus der kognitiven Verhaltenstherapie, kombiniert. Als hilfreich und die bestehenden Methoden sinnvoll ergänzend hat sich vor allem die mit Achtsamkeit verbundene innere Haltung erwiesen. Achtsamkeit ist eine Fähigkeit, die jeder Mensch durch Übung erlernen kann. Bei einer Vielzahl von Studien konnte dieser positive Effekt mittlerweile nachgewiesen werden.
Ziel ist der Aufbau einer freundlichen Haltung den eigenen Gedanken gegenüber, ohne aber mit den Inhalten völlig identifiziert zu sein und den Gedanken zu glauben.
Die Wirksamkeit von achtsamkeitsbasierter kognitiver Therapie ist belegt für Menschen, die schon mehrere depresive Rückfälle erlebt haben.
Achtsamkeitsbasierte Therapie wird ebenfalls erfolgreich eingesetzt bei Angststörungen, beim Umgang mit Krebserkrankungen sowie bei Schmerzstörungen.
Die Psychoonkologie, die sich den seelischen Faktoren im Zusammenhang mit der Krebserkrankung widmet, will den Patienten bei der Bewältigung seiner Krebserkrankung unterstützen. Die Begleitung der medizinischen Behandlung durch Stärkung der Ressourcen und Einsatz verschiedener Entspannungs- und Imaginationstechniken kann die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf bei Krebs positiv beeinflussen.
Die Psychoonkologie hat sich als effektiv in der Unterstützung der Krankheitsverarbeitung, der Minderung krankheitsbedingter Beeinträchtigungen und Beschwerden und der Besserung der Lebensqualität erwiesen. Schließlich umfasst sie auch die Begleitung bei abschiedlichem Leben.
Psychoonkologie kann folgende Hilfestellung und Unterstützung geben:
Zentral dabei ist das Gefühl von Kontrollverlust und Hilflosigkeit, Symptome wie Albträume, Panikattacken, starke körperliche Unruhezustände sowie das ständige Wiedererleben der traumatischen Situation machen ein normales Weiterleben unmöglich. Die Behandlung von Traumatisierungen hat durch die Entwicklung spezieller psychotherapeutischer Verfahren in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht.
EMDR ist sehr gut integrierbar in die Behandlungspläne der Kognitiven Verhaltenstherapie und hat sich als effektives Verfahren zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung erwiesen.
Leitend ist das Konzept der Selbstregulation und Selbstheilung. Die Therapie ist in 3 Phasen unterteilt:
www.holfelder-psychotherapie.de/datenschutz
Praxis für Psychotherapie
Martina Holfelder-Kammlander
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aktualisiert am 03.01.2023